Barbara Böhringer

Was bedeutet Gesamtkunst


Meine Freude am künstlerischen Schaffen hat sich im Lauf der Jahre auf den gesamten Innenraum ausgedehnt,
dabei spielt die Verzauberung des Menschen eine entscheidende Rolle.
In diesem Sinn arbeite ich seit 2000 mit dem Künstler und Lebenspartner Dietmar Hofmann zusammen.
Inspiriert durch die gemeinsame Arbeit sind meine Bilder von der Wand in den Raum gewandert wie Paravents und Lichtskulpturen.


Im Bewußtsein, dass alles in Schönheit zusammenhängt formte sich der Begriff Gesamtkunst.

viel Vergnügen
heiter und munter
Rheingold
Litanei
auf den Punkt bringen
Ausgabe
Einnahme
Ausstellung
Einstellung
Schwerpunkt
Leichtpunkt
bewölkt
Lichtblick
es ist wie es ist
geboren in Hilden; Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie, Meisterschülerin; 1984 - Ausstellung Galerie Niepel, Düsseldorf (Katalog); 1985 - Studienreise nach Nordafrika; 1986 - Goethe Institut Casablanca, Studio Bergmann, Witten, "Kashba"; 1987 - Kunstverein Villa Minima, Brühl, Haus Schily, Düsseldorf "Bilder"; 1988 - Städt. Museum Schloss Hardenberg, "Iddrasyl" (Katalog), "Kunst Bewegung Raum" (Ikarus) Installation Muskator Werke Hafen, Düsseldorf; 1989 - Galerie Niepel, Düsseldorf; 1990 - Städt. Galerie Peschkenhaus, Moers "Zuschnitte und Ausschnitte" (Bilder, Collagen, Zeichnungen), Galerie Mönter, Meerbusch "Zeichnungen"; 1990/91 - Kunstaktion Zeichnungen vor Ort während des Falls der Berliner Mauer, Ronsdorfer Kirche, Köln "Es war einmal ein T-Shirt - neun Bilder für ein Kirchenschiff" (Katalog), Künstlerportrait RTL, Düsseldorf "Behütet" Hafen, Installation (T-Elementen aus Beton mit Zeichnungen); 1992 - Stiftung für Kunst und Kultur, Bonn "Malerei", Brown & Boveri AG, Bonn "Bilder und Gouachen"; 1993 - Städt. Galerie Oberhausen "Zeichnungen St. Jean", Zusammenarbeit mit dem Künstler W. Eckhard am Ausstellungsprojekt Pücklerpark in Bad Muskau: "Denkmal zwischen Mensch und Natur", Bildgärtnerei von W. Eckhard (Katalog), Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthalle BWA Krakow (Krakau) in Zielona Gora (Grünberg) unter der Schirmherrschaft von BRD und Polen, gefördert von BDU Osnabrück; 1996 - Malkasten Düsseldorf, Deutsche Bank Düsseldorf "Collagen"; 1997 - Igedo, Düsseldorf "T-shirts"; ab 1998 - 2006 - gemeinsame Projekte mit dem Bildhauer Dietmar Hofmann zum Thema "Gesamtkunst", "Inspirazion", Düsseldorf "Licht von oben, Fresco an den Wänden, Räume hinter Paravants, königliches Sitzen und die Kunst des Essens", eine Installation; 1999 - Hof Tunis, Erkrath "Papier Expo"; 2000 - TV Film "Wie Künstler leben", WDR; 2001 - Fausel & Biskamp, Düsseldorf "Schaufenster", gemeinsames Projekt: "Landschafts-Dorf / Dorf-Landschaft", ein Architektur und Landschaftskonzept für die Museumsinsel Stiftung Hombroich, Neuss, (Publikation); 2002 - Galerie S. Mercks-Klingenberger, Kaiserswerth "Gesamtkunst", Galerie Margo, Düsseldorf; 2003 - Studio Du Mont, Köln "Der Bauplan vom Paradies - Das Dorf Bild einer Welt"; 2004 - Kulturbahnhof Eller, Düsseldorf "Baukörper-Körperbau"; ab 2005 - Konzept: "Paradiesgarten", Modellprojekt für einen zukunftsweisenden Dialog zwischen Kunst und Ökologie; 2006 - "Nacht der offenen Kirchen", St. Margareta, Düsseldorf, "Maria in tausend Bildern", Praxis Peseschgsadeh, "ornamental", Düsseldorf; 2007 - Lichtinstallation, St. Maria Empfängnis, Düsseldorf; 2008 - Lichtinstallation Rosenheim und Großgmain, Österreich; 2009 - Lichtinstallation "Das Atelier" Gauting, Starnberger See; "Aggregatzustände" Installation in der Kapelle der Versöhnung, Berlin; 2010 Frauenmuseum, Lichtobjekte; 2011 – Bunkerkirche Düsseldorf, Zeichnungen und Lichtobjekte; 2012 – Blankenheim Wintergartenhaus; 2013 11. Honerather Skulpturen-Symposium e.V. »Die Römer in Honerath« - Max Haus, Düsseldorf: GRENZEN ÜBERSCHREITEN, Installation zum Mauerfall in Berlin 8. Nov. - 30. Nov. 2013 – Werkstattaustellung „Schöne Neue Welt“ mit Dietmar Hofmann und Tsunemori GoldenHirsch; 2017 – „Lichtblicke“, Galerie B&C, Hillesheim; 2017 - „Zu Zweit – So Weit“, Arbeiten zum Thema Gesamtkunst, Nettersheim; 2018

Der Schneider nimmt Maß.
Er misst meine Breite und meine Länge.
Er entwirft mein Kleid und wählt den passenden Stoff aus.
Er schneidet zu; und Schnitt und Verschnitt werden sichtbar.
Er heftet die einzelnen Teile zusammen, steppt ab, vernäht, umsticht und umsäumt,
so dass aus den vielen Teilen Eines wird: Mein Kleid.

Durch die feinen Schichten meiner Papiere gehe ich hindurch.
Im Äußeren suche ich den inneren Zuschnitt: Mein Maß.

Ich schneide; und aus jeder Form entsteht die Gegenform,
werden Schnitt und Verschnitt.
Ich suche den roten Faden.
Es ist eine Arbeit in der ich mich nicht in der Freude und im Chaos des Schneidens verlieren will
Denn ich suche unter den Verstreuten mein eigenes Kleid.



Doch plötzlich, als ich ihm gegenübersah, wurde das Kleid mein Spiegelbild.
Ich sah es ganz in mir.
Und in ihm sah ich mich auch ganz gegenüber,
so dass wir zwei waren in Geschiedenheit.
Und wieder Eins in einer Gestalt.

(aus „Das Lied der Perle“)


Ich zeichne mit den Augen die Konturen des Körpers nach.
Es ist als ob ich auf der Oberfläche des Körpers entlanglaufe
und ihn dabei sanft und liebevoll streichele.

Das Auge liegt in der Wurzel meiner Hand
und berührt sehend die Hand mit der Papieroberfläche.

Der Stift ist mein verlängertes Herz in der Hand.
Es behandelt die Haut durch zärtliche Übertragung und die Papierfläche.

Die Farbe ist das Blut das aus dem Pinsel fließt.
Es sind die Liebesfäden, die das Herz spinnt von Oberfläche zu Oberfläche.

Ich ruhe in mir, in dem ich im Anderen bin.
So sind zwei eins in ihrer Geschiedenheit, da sie in Liebe verbunden sind.


Ich selbst bin der Paravent.
Ich will mich in Liebe entfalten.
Von Innen und von Außen.
Bei Tag und bei Nacht.
Der Paravent ist mein Kleid, mein Faltenrock, mein Sonnenplissée.

Er faltet sich für mich zusammen.
Und breitet sich aus.
Er schützt und verbirgt.
Er schließt und öffnet sich.
Er teilt ab und teilt auf.
Er schafft Raum und begrenzt Raum.

Er ist mein Kleid und mein Instrument.
Denn er ist im Einklang mit mir.
Und spielt mir Lieder
zum Einschlafen und Aufwachen.